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unnahbar Dein

by Vergeblichkeit

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1.
Ich sehe vor, an dir zurück: Das Ende nur ein Mittelpunkt, ein Anfang, der sein Ende sucht. Nieder dort, im Grunde des Herzens, grenzt ein Pfad, in dir ausgetreten, kreuzt den Weg, den Kreis deines Wesens, endet dort dem Anfang entgegen. Wo Leben blühn und Rosen stehn, dort halt ich dich. Wo Verve kürt, was ungesehn, dort sperr ich dich, dort sperr ich mich. Wo Rosen stehn, ewig halb verblüht, dort seh ich nichts, gesperrt in dich und mich.
2.
Nimmst du wahr, wir sind immer zurück hinter dem, was wir sind, mein hinkender Flüchter, gehässiger Jäger. Dort, wo Wunsch ist Vater, liegt Mutter in endlosen Wehen, als Pendel der Vermeidung, Nabelschnur am Hals verdreht. Bleibt keine Luft, atmen wir Schmerz. Wünsch dir vor, verändert sind, schneid dich auf in Vater, Mutter, Kind. Leicht ist das Leiden, erträgt es die Angst, nimmt es die Schuld aus unsrer Hand, mein hinkender Flüchter, gehässiger Jäger.
3.
Der sicher Schutz bleibt unerkannt, so spiel das Blatt deiner Hand. Ein Spiel, das du schnell lernst, indem du verlierst, du matt geschlagen wirst, dann ausgeliefert bist, auf fremder Seite stehst, ungewollt und fehl. Sei Trumpf im Spiel an der Wand. Mir scheint, ich vergesse es nie, die Stiche der Zeit, meiner Unterlegenheit. Wie Trumpfzwang eines Herz, von Pike ausgeleert, das ungewollt und fehl. Ich wünscht, oh wünschte, du vergisst mich ganz, dir nie begegnet bin. Obgleich du nie vergessen kannst, weil doch, weil es dich nicht gibt. Die Angst der Zweigespaltenen nagt Tag und Nacht, scheint jedes Detail, jeder Moment, verhakt in mir, die Angst, mich zu verlieren, in jedem Detail, jedem Moment. Ich wünscht, oh wünschte, du vergisst mich ganz, dir nie begegnet bin.
4.
Jeder trägt sie, ob auf noch ab, Gestalt, systemgrundiert. Weder Pochen noch Kratzen öffnet, und jeder hat es doch, ein rechtes Schlüsselloch. Als Schlüssellabyrinth, fliehender Gestalt. Weder Flehen noch Waffe öffnet, und jeder glaubt es doch, ans rechte Schlüsselloch. Tausendfach- rutschend ab, hundertfach- sticht hinab, dutzendfach- Drehgewalt, Einzigart- brich ihn ab. Im Schloss versenkt, verkeilt und verletzt. Den Schlüssel besitzen heißt: Geheimnis zu wissen. Was du versteckst, ich ahne es jetzt, gleich ohne Schlüssel, der eignen Tür. Personifiziert, du seiest, ein Portal zu mir. Mein Schlüssel, dein Schloss, im Hals, im Gehör, im Herz, deine Gestalt, der Horror des Selbst, starrt in mich hinab. Im Schloss versenkt, verkleilt und verletzt. Den Schlüssel besitzen heißt: Die Wahrheit zu wissen. Weder Pochen noch Kratzen öffnet, und jeder hat es doch, ein rechtes Schlüsselloch.
5.
Aus und eingedacht in mich, wo Wunsch Liebe macht, für sich. In mir fern unterwegs, dort hab ich es mir entlehnt. Wieder jener Ort, wider der Welt, verglichen fremd, Interexistenz. Wer schleichet im Traume des Traumes umher? Im zweiten Blick bin ich's nicht mehr. Aus und eingebracht für dich, wo Angst Leiden macht, in sich. In mich selbst auf der Flucht, vor dem Selbst, folg dem Ruf. Wieder jener Schmerz, wider der Welt, verglichen fremd, Interexistenz. Hast du mich darum erwählt? Meine Sehnsucht nach uns selbst, ist der Spiegel, den du hältst, der mich von mir trennt.
6.
Wiegende Trosse am Kasten unterm Sand, ziehen ein Wirrnis aus eigenem Verstand. Als der Kasten kann ich nicht sein, denn meine Trosse holen mich nicht ein, sie bleiben stecken und pflügen in mich ein, reißen ab oder ziehen vorbei, so wird der Bund doch immer Kette sein. Leutseel in allem die Haken der Schuld. Fast ungewahrt, wie ich fühle, erstarrt. Abgesenkt, mein Herz ist ein Sarg, wo du schläfst, und ich bette dich hart. Was lässt du frei zurück? Ein Einzelstück im Mosaic. Leutseel in allem die Haken der Schuld. Fliehende Stunden im Kasten unterm Sand, der ein Sarg, im Sarg, im Sarg. Doch ein Toter kann ich nicht sein, noch am Leben sarge ich mich ein, und in dem Sarge dich für mich allein. Fürchten Tod und wir sterben dabei, kann unter Joch, doch nie am Pranger sein. Was lass ich dir zurück, nur irgend Stück im Mosaic. Das Kastenboot unter Wüstenflut. Der Tross entschwindet am Horizont, der Kasten sinket von dir getaut.
7.
Dem Horizont ferner Glanz, der kriechend Jünger, deiner Gloria. In voller Sehnsucht, sonnenkrank, doch auf der Flucht, dir Opfer, mir selbst Aussätziger. Ich fürchte die Nacht, ich meide den Tag, Fehlen noch Walten ich weder ertrag, zu hell das Licht, zu matt das Schwarz. Scheint, wir wären süchtig nach Distanz, wünsch ich mir dich als einen Trauerkranz, als einen Sonnenstrahl bei Nacht. Wo das Zwielicht ewig währt, und meine Liebe unbemerkt, dort sitzt sie auf ein totloses Pferd, Solaria. Der Strick am Ross, das ist mein Glück. Bleib fern, unwahr, bleib Traum, so reit ich dir davon. Dein Feuerpfeil, schon angelegt, wird alles licht, im Gnadenschuss, mit dem es fällt, doch triffst du nicht.
8.
Es naht, schon wahr, schon schlafend in Seel' wie Haar. Sag wann, wenn alles hat den Niedergang, wohin es in das Dunkel fließt, frag besser nicht. Zu Stasis pariert, dann kriechen in Scherben hinunter in dir, der Implikatur eines brüchigen Herzens, kommst du zuvor. Niemals zu ruhn, wissend dabei, nie sicher zu sein. Süchtig zur Neige, erfällt es nicht ein. Ob dann, ich dich tauber Ohren hören kann? Schmerz, die Waffe die Schilder zerbricht, die Schilder der Angst, sie schützen dich nicht. Wohin es in das Dunkel fließt, sag es mir nicht. Wird dann zur Gnadenfrist der Niedergang.
9.
Grausames Schweigen umgibt als grausamer Engel, wem Blöße obliegt, der Fittich flach vergilbt, so verwest das Wort, wo du es nicht opponierst. Dies ist der Tanz und der Kampf. Der Fittich ist kalt, komm schneid ihn mir ab, von Leib und von Geist, genau dazwischen hinab, stich tanzend vor, zaghaft vor Schmerz, von dir und von mir bleibt flüchtig jeder Grat. Das Schweigen ist kalt, ein Zeugnis von uns, im Nah und im Fern, oh halbgefrorener Hass, wie temperierte Lust, in dir und in mir, ist flüchtig jeder Grat. Dreh, Dreh im Stich um, Engelszunge.
10.
Lebend und doch tot, im Exil der Verklärung, vulgäre Schablone erkoren. So bleibt alles zurück, vollendet im Bruch. An der Schneidebank, siehst du diese Erde an. Als dein eigener Ersatz, trennst du ihre Herzen ab. Eindringling, bleib lieber fort, mit gülden Pfeilen am Bogen geschlagen, bespannt mit der Sehne aus uns. Als Pfeil dringt es aus dir, als leerer Schuss, du kannst es nicht mehr. Lebend und doch tot, im Exil der Verklärung, vulgäre Schablone erkoren. So bleibt alles zurück, vollendet im Bruch, erstarrt im Verlies, vergessen, verzerrt. Lebend und doch tot.

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Hast du mich darum erwählt?
Meine Sehnsucht nach uns selbst,
ist der Spiegel, den du hältst,
der mich von mir trennt.

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released August 9, 2022

eintrostlosespferd - Musik, Text, Bild

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Die Bestimmung des Wortes ist Hypnose zur Identität und die Trance der Bedeutung ist ein Spiel, das du spielst, das du wirst.

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